Details of a murder by neo-Nazis in Russia.
On the 24th of May a group of young people were celebrating their friend’s birthday on the Moscow river embankment in the north-western part of the city. With the party coming to an end, the company started to dissolve while the rest, around 15 people and mostly girls remained to collect the rubbish. At this juncture they were attacked by a group of neo-Nazis (about 40 people) coming from the bridge, shooting their non-lethal guns and screaming «It’s them, get them!" According to the witness neo-Nazis sought to beat each and everyone. One of the girls got her back injured hit by a cobble. When the guys returned to the place most of them managed to get away from, they found their friend Dmitry Kashitsyn lying in blood. He got severely wounded. Dmitry died on the spot even before the police and the ambulance arrived. He was 27.
Having spoken with the witnesses of the tragedy we can try and represent the incident. Young people were peacefully celebrating their friend’s birthday. Many of them were musicians or just heavy/ hardcore/punk music fans with typical for this subculture looks. It is very likely that it came to be this feature and, especially, the guys’ tattoos that caught attention of the neo-Nazis who decided to attack them because they thought them to be anti-fascist activists. The assault was well-planned and deliberate, which is evidenced by the following facts. The first point is that it happened at the end of the celebration, which means that some of the Nazis might have noticed a group of young people, spread the word about that and started preparing an attack. The second is that at the very moment of the attack the Nazis were shouting Nazi slogans and were having non-lethal guns and knives on them. The third point is that they were all wearing masks.
Dmitry’s friends told us that all of the young people present at the birthday party had no relation to the anti-fascist movement and took no interest in politics. Dmitry Kashitsyn had no relation to antifascists either, he just loved heavy music and rarely visited his favorite bands’ concerts. None of the victims had self-defense weapon and they got baffled by such an impudent attack.
As a result neo-Nazis attacked young people who were peacefully resting, beat them up and killed a young Russian guy just because they suspected him of having the opposite views.
Once again this tragedy shows us that the threat of getting beaten up or killed by neo-Nazis is real and concerns each of us, regardless of age, sex and nationality.
Antifascists from Moscow express their condolences to Dmitry’s family. We will do anything to ensure that those who did it will not get away unpunished. This tragedy has proven that there is an urgent need to confront the neo-Nazis and all those who sympathize with them. It is everyone’s duty to do their best to ensure that such tragic event never happens again.
Dmitry’s friends started a fundraising campaign to support his family.
http://www.antifa.ru/4462.html
Am Samstag, den 23.05.2010 ereignete sich in Moskau erneut ein Mord an einem Angehörigen einer Subḱultur. Eine Gruppe von Neonazis tötete den 27-jährigen Dmitrij Kashizyn einzig aus dem Grund, weil sie ihn für einen Antifa-Aktivisten hielten.
Übersetzung des Berichts von antifa.ru:
Gestern abend feierte eine Gruppe junger Leute den Geburtstag eines ihrer Musiker-Freunde bei einem Grill-Abend in der Nähe der Stroginskij-Brücke im Nord-Westen Moskaus. Nach dem Ende der Feier gingen die meisten Gäste, nur etwa 15 Leute, der größte Teil junge Frauen, blieben, um aufzuräumen. Alle von ihnen besaßen ein "slavisches" Äußeres. Plötzlich wurden sie von einer ca. 40-köpfigen Gruppe Neonazis angegriffen, die sich von der Brücke her näherte. Mit dem Ruf "Das sind sie, holt sie euch!" begannen die Neonazis, aus Gaspistolen zu feuern und sich auf die Gruppe zu stürzen. Einem Augenzeugen zufolge machten es sich die Angreifer zum Ziel, alle Anwesenden zu attackieren. Eine der Frauen trafen sie mit einem Pflasterstein, wobei ihre und Wirbelsäule verletzt wurde. Als diejenigen, die fliehen konnten, wieder an den Tatort zurückkehrten, fanden sie den 27jährigen Dmitrij Kashizyn in einer Blutlage liegend vor. Ihm waren an die 15 Messerstiche zugefügt worden, durch die er an Ort und Stelle verblutete.
Die Miliz traf 10 Minuten nach den Geschehnissen ein, ein Krankenwagen erst 40 Minuten später.
Anhand der Aussage eines Augenzeugen dieser Tragödie kann der Ablauf des Mordes rekonstruiert werden:
Die Gruppe junger Leute feierte friedlich den Geburtstag ihres Freundes. Viele von ihnen waren selbst Musiker_innen oder Anhänger_innen der Hardcore-Szene, was ihnen äußerlich an ihrem Kleidungsstil auch anzusehen war. Es ist anzunehmen, dass es gerade das subkulturelle Äußere sowie die Tattoos der Anwesenden waren, welche die Aufmerksamkeit der Neonazis erregten. Mit der Annahme, es handle sich bei der Gruppe um Antifa-Aktivist_innen, beschlossen sie vermutlich, diese anzugreifen. Dass es sich hierbei um einen geplanten und zielgerichteten Angriff handelte, lässt sich anhand einiger Faktoren aufzeigen.
1.) Der Angriff geschah zum Ende der Feier. Ein Neonazi muss die Feiernden zufällig entdeckt und seinen Kameraden von ihnen berichtet haben, woraufhin sie den Angriff vorbereiteten.
2.) Bei ihrer Attacke schrien die Angreifer typische und eindeutig neonazistische Losungen und trugen sowohl nicht-letale Schusswaffen als auch Messer bei sich.
3.) Alle Neonazis waren vermummt.
Von den Freunden des Ermordeten haben wir erfahren, dass keine der anwesenden Personen der Antifa angehörte bzw. sich überhaupt für Politik interessierte. Auch Dmitrij Kashizyn selbst besaß keinerlei Verbindungen zur antifaschistischen Bewegung, er war lediglich ein Hardcore-Fan, der ab und zu Konzerte seiner Lieblingsbands besuchte. Keine_r der Angegriffenen trug Selbstverteidigungswaffen bei sich, der äußerst brutale Überfall kam für alle überraschend.
Die Neonazis griffen also eine harmlose Gruppe feiernder junger Menschen an, schlugen sie zusammen und ermordeten einen jungen Mann einzig aus der Annahme heraus, er könne ein politischer Gegner sein.
Dieses schreckliche Ereignis beweist zum wiederholten Male, dass die Gefahr, von Neonazis attackiert oder ermordet zu werden, jede_n von uns treffen kann, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Nationalität.
Die Antifaschist_innen Moskaus bekunden der Familie des Ermordeten ihr Beileid. Wir werden unser Möglichstes dafür tun, dass die Schuldigen nicht unbestraft bleiben. Das Geschehene bestärkt uns einmal mehr in dem Wissen, dass die neonazistische Bedrohung real ist und das es eine existentielle Notwendigkeit ist, gegen Neonazist_innen und ihre Symphathisant_innen Widerstand zu leisten. Es ist die Pflicht eines jeden vernünftigen Menschen, das Möglichste zu tun, damit sich so etwas nicht noch einmal wiederholt.
Dmitrijs Freunde haben einen Spendenaufruf zur Unterstützung der Familie gestartet.
Quelle: http://www.antifa.ru/4462.html
weitere Artikel (russisch):
* http://www.gazeta.ru/social/2010/05/24/3372165.shtml
* http://www.izvestia.ru/obshestvo/article3142152/
* http://www.ikd.ru/node/13542
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